Mit Golf Cart durch eine vergessene Welt

Mit Golf Cart durch eine vergessene Welt

Abenteuer mitten ins Nirgendwo ohne lange Wanderung

Letztes Wochenende haben wir mal „etwas anderes“ ausprobiert! Mein Mann und ich leben schon seit Jahren in Neuseeland. Wir sind noch recht jung und fit. Wir wandern viel und wie so viele Besucher aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, sind wir fest davon überzeugt, dass man das unberührte Neuseeland nur wirklich kennen lernen kann wenn man sich die Wanderschuhe „anschnallt“ und das Land per Fuß erkundet.

Nur leider ist das ja nicht jedem Besucher und jedem der hier lebt möglich – sei es krankheitsbedingt (Ich versuche schon seit Wochen einen Knöchel zu heilen der mir auf unserer Coromandel Wanderung verknickst ist), sei es das Alter das mehrtägige Wanderungen nicht mehr zulässt... sei es die Zeit die vielen Besuchern bei einer 3-Wochen Reise fehlt... oder junge Kinder die für den Wanderrucksack zu groß und zum stundenlangen selbst-laufen noch nicht groß genug sind... egal was der Grund ist, lange Wanderungen sind eben nicht jedermann möglich leider.

In der Taranaki Gegend – zwischen Taumaranui (beim Tongariro Nationalpark) und Stratford gibt es seit ein paar Jahren eine Zugstrecke die vom Zugverkehr still gelegt wurde. Die Strecke führt durch Farmland, rollende Hügel und Regenwald – nicht unweit vom Forgotten World Highway. Entlang der Strecke befinden sich kleine Orte die einst große (für Neuseeländische Verhältnisse) Metropolen für Kohleabbau waren – inzwischen scheinen die Orte wie von der Welt vergessen, mit nur wenigen Einwohnern. Manche der Orte haben noch nicht mal eine Internet Anbindung (Ja, ich schreibe diesen Bericht 2019!!).

Vor ein paar Jahren ist ein einfallsreicher Kiwi über die stillgelegten Gleise „gestolpert“ und war der Meinung das es doch viel zu schade ist diese einfach verwahrlosen zu lassen. Getreu dem Kiwi Motto „we can do this“ hat er ein paar Freunde befragt und zusammen entstand die Idee, kleine Golf Wagen so umzubauen das man sie auf Gleisen fahren kann. Ein paar Jahre später, fahren jeden Sommer täglich reichlich Besucher entlang der Strecke und genießen das unberührt scheinende Neuseeland auf eine etwas andere Art!

Unsere Wochenendausflug begann im Taumaranui, wo wir die Nacht verbrachten. Die 20 Tunnel Tour für die wir uns entschieden hatten ging früh 7.15 Uhr los... also da gab es die Option nicht das wir hätten weit entfernt schlafen können.

Taumaranui ist ein recht verschlafener Ort... jetzt wo der Zug der von Wellington nach Auckland fährt nicht mehr anhält, gibt es weniger Jobs und entsprechend wurde die Einwohnerzahl fast jedes Jahr geringer in den letzten Jahren. Der Tourismus bringt aber nun doch mehr Besucher und die zentrale Lage des Ortes (30 Minuten zum Tongariro Nationalpark und wenige Stunden nach New Plymouth, Waitomo, Taupo, Rotorua) hat den Ort doch neuerdings wieder auferleben lassen!
Taumaranui ist ein Ort wo viele Besucher kurz anhalten – Supermarkt, Öffentliche Toiletten, Mc Donalds... was man eben so bei einem Pit-Stop braucht, helfen da. Tipp an dieser Stelle: Wer eine Neuseelandreise plant, es lohnt sich in Taumaranui zu übernachten! Viele Unterkünfte gibt es hier zwar nicht (man sollte im Voraus buchen!) aber im Vergleich zum Rest Neuseelands ist es wirklich preiswert! Im Moment steht die kleine Stadt auch dem Freedom Camping noch recht offen gegenüber!

...aber zurück zu unserer Tour: Früh ging es zeitig los. Wir hatten die Option gebucht die uns mit einem Kleinbus entlang des Forgotten World Highway bis nach Whangamomona – der einzigen Republik in Neuseeland – brachte. Whangamomona ist auf jeden Fall einen 15-Minuten Besuch wert wenn man in der Gegend ist. Die Republik ist super klein, bietet ein paar nette Fotooptionen und der Kaffee im Whangamomona Hotel schmeckt auch! Wer einen Stempel im Pass als Souvenir haben mag, muss einfach an der Bar des Hotels fragen! (Wer kann schon sagen das er einen Passstempel in eine Bar bekommen hat?!)
Hinweis: Ich hatte original versucht unsere Tour ab Whangamomona zu buchen. Das Hotel da (kostet etwa $200 / Nacht im DZ) ist sicher ein Erlebnis – man fühlt sich wie in einem Western! Leider war für unsere Reisedaten schon alles ausgebucht...
In Whangamomona sind wir dann nach der 15-Minuten Besichtigungspause auf unsere Golf Wägelchen umgestiegen und dann ging es durch 20+ Tunnel zurück Richtung Taumaranui (die Gleise enden etwa 10 Minuten von Taumaranui entfernt – also am Ende gab es dann noch mal einen kleinen Trip im Shuttlebus.
Die Wagen sind schon niedlich – unsere Gruppe von etwa 20 Leuten wurde auf sieben Wagen aufgeteilt... jeder der fahren will kann fahren – entlang der Strecke gibt es reichlich Punkte wo angehalten wird so das man Fahrer beliebig tauschen kann. Ich fand es toll, dass mein Mann fahren wollte – damit konnte ich mich aufs Photographieren konzentrieren! Jeder Wagen fährt individuell. Es gibt zwar ein paar Regeln... aber alles ist recht locker gehalten. Der Reiseleiter im ersten Wagen hält entlang des Weges ab und an an und erzählt ein bisschen zur Gegend und zur Geschichte. Wir fanden es super interessant und nicht „zu viel“. Während des Tages wurde zwei Mal für eine Kaffeepause mit frisch gebackenen Keksen angehalten und mitten am Tag gab es auch ein Mittageseen – Neuseeländische Sandwiches zum selbst zusammenbauen... (Ja, an das Brot hier muss man sich gewöhnen – das Mittagessen ist kein Luxus aber wir fanden es lecker als Picknick und Hunger hatten wir während des Tagen auf jeden Fall nicht!)

Die Firma – Forgotten World Adventures – bietet ein paar verschiedene Optionen für die Touren. Die 20-Tunnel ist eine der längeren... wer weniger Zeit und etwas mehr Abenteuerlust hat: Es gibt eine Kombinationstour mit Jet Boot und 10 Tunneln. Wir hatten Glück das wir am nächsten Morgen „noch schnell“ den Jet Boot Teil machen konnten (Es gab Restplätze... da kann man ja nicht wirklich nein sagen...).
Auf unserer Must-Do Liste steht die drei bis fünftägige Kanu Fahrt auf dem Wanganui Fluss noch ganz oben... es war toll das wir mit dem Boot einen schnellen, kurzen Einblick in die Gegend vom Wasser aus bekamen. Für eine Jet-Boot Tour fanden wir es auch nicht zu adrenalingeladen. Niemand ist wirklich nass geworden und ich hatte meine teure Kamera die ganze Zeit in der Hand. Wir waren auch mit Abstand die jüngsten im Boot. Also wer denk „Jet Boot – bloß nicht“ dem mag ich eigentlich raten es doch auszuprobieren – es ist ein ganz anderer Blickwinkel in eine Gegend die man sonst kaum erreichen kann ;-)
Auf dem Rückweg haben wir dann noch auf Lauren’s Lawenderfarm angehalten... auch hier gibt’s vernünftigen Kaffee und der Karottenkuchen war sehr lecker! Ich fand die Farm als kleinen Zwischenstop auch super niedlich... Zu dem Zeitpunkt war es für uns leider bewölkt, also gibt’s keine traumhaften Bilder... für professionelle und Hobbyphotographen ist die Farm aber sicher bei blauem Himmel ein TRAUM!

 

  

  



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